Kinder- und Jugendwohnen Klepzig

Die Einrichtung Klepzig bezeichnen wir als "Mutter" alle BVIK Jugendeinrichtungen, da hier im Jahr 2016 das erste Jugendcamp für UMA von der BVIK errichtet wurde. Vom ersten Tag an, erwies sich das Team als kreativ und zuverlässig. 2019 wurde der Einrichtung eine andere Ausrichtung gegeben. Mit 2 Wohngruppen und sogar noch einer Mutter und Kind Einrichtung wurden nicht mehr UMA untergebracht. Nur durch den erhöhten Bedarf wurde ab 2021 die Einrichtung wieder zur Unterbringung der UMA genutzt.

Die gegenwärtige Einrichtung ist Heimstatt für 38 männliche UMA. Diese kommen aus verschiedenen Ländern, hauptsächlich aus Syrien und Afghanistan. In unserem Team von Erziehern und geigneten Personen haben wir 5 Muttersprachler, die uns helfen, Sprachbarrieren abzubauen. Von Anfang an werden die UMA sprachlich von Frau Heller in Deutsch unterrichtet. Nach der Zuweisung zur Schule erhalten sie dann weiter Hilfe und Unterstützung. Unsere Zusammenarbeit mit dem Jugendamt hilft auch, Probleme schon beim Entstehen zu erkennen und zu lösen

Speziell ausgebildet für Problemfälle, bin ich dennoch überrascht, dass die meisten UMA in den schwierigen Jahren der Pubertät sich so in die Gemeinschaft der Bewohner einfügen. Das Team unserer Erzieher bringt spezifische Sichten in das Leben der Klienten. So gibt es "Sportverrückte" ebenso wie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die gerne mit den Jugendlichen kochen.

Als Spezialausbilder für Sicherheitskräfte, legte ich besonderes Ausgenmerk auf die körperliche Fitness unserer Jugendlichen. In einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist. Dieses Motto bewegt michin meiner Arbeit. Gemeinsam mit den Jugendlichen haben wir einen Sportraum geschaffen. Aber auch Sport im Außengelände ist beliebt.

Als Flüchtlingskind aus einem vom Bürgerkrieg geplagte Äthopien geflohen, fand ich bei der BVIK in Köthen eine 2. Heimat. Ich konnte den Beruf eines Bürokaufmanns sehr gut abschließen. Nun wollte ich meine Sprachkompetenz für die späteren Genarationen von Flüchtlingen nutzen und begann eine Ausbildung zum Erzieher. Dort erreiche ich sehr gute Leistungen. Ich glaube schon, dass mein Weg die Jugendlichen motivieren kann, gut zu lernen und zu arbeiten.

Wir beschritten im Landkreis Anhalt-Bitterfeld mit einer solchen UMA-Einrichtung Neuland. Ich erinnere mich noch gut an die Sorgen und Ängste der Anwohner. Ich bin froh, dass durch das Programm der BVIK "Lebensperspektive plus" es zu keinen Vorkommnissen kam. Im Gegeteil, die jungen Flüchtlingen wollten etwas in Deutschland werden und die meisten haben es auch geschafft.